Endlich hat sich der Frühling auf die Socken gemacht und der Garten hat uns wieder in Beschlag genommen und das wichtigste was in fast keinem Gemüsegarten fehlt, das sind Tomaten. Sie werden in den nächsten Tagen bei uns ausgesät.
Im vorigen Jahr haben wir es einfach nicht geschafft unsere, neu dazugekommenen Tomatensorten auf einer Liste zusammenzufassen. Das ist nunmehr geschehen. Wir haben bei der Sortenauswahl bewusst auf F1-Hybriden verzichtet. Versuche der letzten Jahre bei uns haben gezeigt, dass die versprochenen Vorzüge dieser F1- Hybridsorten in Hinblick auf Geschmack oftmals nur Wunschdenken der Züchter und Saatguthersteller sind. Die Sortenvielfalt ist zudem auch sehr beschränkt, denn eine mächtige Saatgutlobby in der EU hat das Sortenzulassungsverfahren für Nutzpflanzen derartig kompliziert gemacht (ca. 50 Kriterien), dass wirtschaftlich uninteressante Sorten bzw. auch rein regionale Sorten nur wenig oder gar keine Chancen mehr auf eine gültige Zulassung haben. Geduldet wird nur „das“, was wie „Einheitsbrei aussieht und maximalen Profit“ verspricht.
Allerdings einen großen Vorteil haben diese F1-Tomatensorten schon, wenn man denn die Früchte dieser verkaufen möchte. Sie sind immer dem aktuellen Trend entsprechend angepasst mit sehr guten Transporteigenschaften ausgestattet, halten relativ lange, bringen einen großen Ertrag, sehen sehr schön uniform und makellos aus, wodurch sich diese dann auch hervorragend vermarkten lassen. Die Nachteile sind leider wenig bzw. kein Geschmack mehr, längere Reifezeiten, eine gewisse Festschaligkeit, wenig bzw. keine Sortenvielfalt. (Es wird uns eben vorgeschrieben, was wir essen sollen!)
Wir haben uns für Geschmack und Vielfalt entschieden und dabei selbstverständlich auch alle selbst im Foliezelt sowie teilweise auch im Freiland angebaut und getestet. Angeboten werden unsere Tomatenjungpflanzen in der Gärtnerei ab Anfang Mai. Sie erhalten sie in einem torfreduzierten Kompostsubstrat aus eigener Herstellung, welches sich im vorigen Jahr schon hervorragend bewährt hat. Kräftige Pflanzen in guter Qualität waren die Folge.
Zu einem späteren Zeitpunkt erscheint bei uns im Gartenblog noch einmal ein Beitrag zum Anbau sowie zum biologischen Pflanzenschutz von Tomaten.
Unsere Tomatensorten
06. Alpatjevskij
08. Belij Naliv
04. Ljana
01. Süße Himbeerrote
13. Saschas Altai
12. Slavjanskij Schedevr (Slawisches Meisterstück)
09. Willims Lager rot
18. Schlesische Himbeere
17. Isumrudnoje Jabloko (Smaragdapfel)
10. Astrachanskije
05. Beauty
07. Ochsenherz
16. Winogradnij (Weintraube)
11. Barbanjaka
19. Rosovij perzevidnij (Rosa paprikaförmige)
15. Purple Russian
14. Black Cherri
20. Benaris Gartenfreude
03. Gelbe Debako
02. Kasak Schalavij
Neu dazugekommene Tomatensorten 2018
21. Gelbe aus der Krim
22. Feuerwerk
23. Raiskoje Naslazhdenije (Paradiesisches Vergnügen)
24. Mariannas blue fruit
25. Kavkasskaja Liana
26. Lasting love
27. Russian Persimon (Russische Kaki-Frucht)
28. Wildtomate „SMALL EGG“
Veröffentlicht am 08.04.18,
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Kategorien: Frühjahr, Tomaten
Der Frühling hat sich über Nacht noch einmal zurückgezogen. Hatten sich am vorigen Wochenende bei warmen 19 °C bei uns allen Frühlingsgefühle eingestellt und auch den letzten Stubenhocker hinausgelockt, so drücken wir uns jetzt die Nase hinter der Scheibe platt und schauen mehr oder weniger frustriert nach draußen. Schneegestöber, eisiger Ostwind und die Vorhersagen nachts bis -12 °C lassen es nicht besser werden. Den Seidelbast im Staudengarten scheinen die tiefen Temperaturen nicht zu beeindrucken, seine lila Blüten zaubern ein wenig Farbe in die weiße Schneelandschaft, ein Wink des Frühlings?
Die Stiefmütterchen, die bei uns in der kalten Folie wachsen, hatten sich gerade wieder aufgerappelt nach den letzten sehr frostigen Tagen im Februar und waren ins Wachstum gekommen, jetzt werden sie erst einmal wieder schockgefrostet. Auch die vielen anderen Frühjahrsblüher warten auf wärmere Tage und möchten dringend in Schalen und Töpfe und vor allem natürlich in den Garten.
Am vorigen Wochenende hatten wir die Gartensaison eröffnet. Bei warmen Temperaturen ging es den wintergrauen Stauden mit der Schere ans alte struppige Laub. Bei vielen schaut schon das erste zarte Grün aus der Erde. Einigen Stauden hat der vierzehntägige Barfrost allerdings das Leben ausgehaucht. Selbst die Blätter der Christrosen hatten in diesen paar Tagen die Farbe grün mit grau vertauscht, ein trauriger Anblick.
Aber es gibt auch schöne Ausblicke, mein Mann entdeckte den ersten Zitronenfalter und auf meinem frühlingsbunten Tisch vorm Blumenhaus brummelte die erste schwarze Hummel herum und naschte fleißig am Blütenstaub.
Aber das ist fürs erste vorbei, die kommende Woche sieht auch nicht besonders rosig aus, es geht zwar tagsüber ab Mitte der Woche langsam wieder in die Plusgrade, aber nachts ist es noch frostig kalt. Geduld ist gefragt.
So werden wir es dann wohl hoffentlich in der Karwoche mit Goethe halten:
Osterspaziergang
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick
Im Tale grünet Hoffnungs-Glück
Der alte Winter, in seiner Schwäche
Zog sich in rauhe Berge zurück...“
Veröffentlicht am 21.03.18,
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Kategorien: Winter, Frühjahr
Die Temperaturen sind etwas nach oben gerückt, ich hoffe es bleibt erst einmal so. Also Kompost weiter aufsetzen. Die erste Schicht liegt schon. Ein paar Hornspäne und anschließend ein wenig Urgesteinsmehl werden darauf gestreut. Da das Material ziemlich trocken ist, wird noch etwas Beinwelljauche darüber gegossen. Vom vorjährigen Kompost wird jetzt eine dünne Schicht Erde aufgetragen. Wer keine Komposterde hat, nimmt hierfür einfach die Erde aus dem Gartenbeet.
Jetzt kommt die Aktivatorflüssigkeit zum Einsatz (wird 24 Stunden zuvor angesetzt). 250 ml werden über dieser ersten Lage (ca. 20 cm hoch) ausgebracht. Vier Schichten werden so aufgebaut.
Der Grünanteil sollte schon ca. 50 % betragen. Vorsicht mit Rasenschnitt. Der muss erst antrocknen und sollte nur als ganz dünne Schicht eingebracht werden, ansonsten hat man eine klumpige, matschige Schicht im Haufen, die nicht verrotten kann.
Nach der vierten Schicht kommt die letzte Aktivatorflüssigkeit auf die Komposterde. Eine letzte Lage Gartenabfälle und dann wird mit ca. 5 cm Erde abgedeckt.
Fast geschafft. Jetzt packe ich den Haufen noch mit Pappe zu, damit er hübsch ins Schwitzen kommen kann. In die Pappe müssen seitlich noch ein paar Lüftungslöcher gebohrt werden.
3 Tage sollten mit dieser Verpackung genügen. Danach wird ausgepackt. Es werden Temperaturen bis zu 70° C erreicht.
Beim Ansetzen von Kompost im Mai/Juni kann man auf diese Weise innerhalb von wenigen Wochen über Kompost verfügen, ohne auch nur umgeschaufelt zu haben. Grobe Bestandteile sind zwar noch nicht ganz umgesetzt, diese können aber ausgesiebt werden. Im verbleibenden Jahr dauern die Rotteprozesse länger, hier spielen die Witterungseinflüsse eine entscheidende Rolle.
Kann man den Haufen innerhalb von ein bis zwei Tagen bauen, ist das auf jeden Fall vorteilhaft.
Ansonsten muss zwischendurch immer wieder abgedeckt werden.
Sollte während des Reifevorgangs Dauerregen herrschen, muss der Kompost auf jeden Fall wieder abdeckt werden, um einen zu hohen Wassereintrag zu vermeiden, welcher sich dann negativ auf den Rottevorgang auswirkt.
3 Tage sind um, heute Mittag lagen die Temperaturen im Haufen bei 42 Grad, heute Abend waren es 45 Grad. Die Pappmanschette bleibt erst einmal darum.
1 Tag später, es sind 55° C. Dabei bleibt es. Die Pappe wird entfernt und Löcher in den Haufen gebohrt zur Sauerstoffzufuhr. Jetzt heißt es abwarten.
Veröffentlicht am 22.05.17,
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Kategorien: Frühjahr, Mai, Kompost
Kategorien
April, Bauerngarten, Februar, Frühjahr, in eigener Sache, Kompost, Kräutergarten, Mai, Ostern, Rückblick, Tomaten, Winter
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